Rettungsdienstfortbildung Tauchunfälle und Wassergefahren
Samstagmorgen, 8:00 Uhr. Die Mitglieder des DRK Rheinberg trafen sich an der Unterkunft, besetzen die Fahrzeug und fuhren los.
Nein, es war kein Alarm der die Kollegen so früh hat aufstehen lassen. Die 22 Mitglieder fuhren zur den Kollegen des DRK Wesel um an einer gemeinsamen rettungsdienstlichen Fortbildung teilzunehmen.
Eine weitere Besonderheit war, dass die Rheinberger von 16 Mitgliedern des befreundeten Niederländischen Roten Kreuzes aus Horst begleitet wurden.
In Wesel angekommen ging es um 09:00 los. Die Bereitschaftsleitung des gastgebenden Vereins begrüßte alle anwesenden Teilnehmer und gab einen Überblick über den Tagesablauf. Anschließend begrüßten der Kreisbereitschaftsleiter, sowie der 1. Vorsitzende des DRK Rheinberg die Mitglieder.
Nach dem organisatorischen Teil wurde es dann für die ca. 45 Teilnehmer ernst.
Getreu dem Motto Häufiges ist häufig und Seltenes ist selten, hatten wir uns für diesen Tag Themen vorgenommen, die im Rettungsdienstalltag nicht der Normalfall sind.
Den Anfang machte ein Vortrag über Tauchunfälle. Dabei wurde auf die physikalischen Unterschiede und die Gefahren beim Tauchen hingewiesen. Es wurden die besonderen Krankheitsbilder bei Tauchunfällen und die rettungsdienstlichen Maßnahmen im Rahmen der Patientenversorgung herausgearbeitet.
Nach der Theorie ging es zum ersten Praxisteil, welcher in Gruppen durchgeführt wurde.
Die eine Gruppe übte für den Nachmittag vorab den Umgang mit dem Spineboard. Es wurde gezeigt, wie der Patient richtig mit den entsprechenden Hilfsmitteln auf dem Board gelagert und fixiert wird. Auch wurden die Anwendungsmöglichkeiten, insbesondere im Rahmen der Wasserrettung besprochen.
Die zweite Gruppe übte zeitgleich den Umgang mit der Ausrüstung eines Sporttauchers. Dort wurden verschiedenste Anzugtypen gezeigt, so dass die Teilnehmer einen Eindruck von dem Gewicht der einzelnen Ausrüstungsgegenstände eines Tauschers bekamen. Schnell fiel auf, dass das Ausziehen eines Sporttauchers in Not nicht so einfach wird, daher wurden auch die Möglichkeiten zum Ausziehen gezeigt.
Nach so viel Input gab es erstmal eine kurze Pause. Bei belegten Brötchen wurde sich erholt und für den Nachmittag gestärkt.
Der Nachmittag begann wieder theoretisch. Der stellvertretende Leiter der Wasserwacht Niederrhein gab uns einen Überblick über die Gefahren an und in Gewässern sowie das Verhalten bei Unfällen am und im Wasser. Er erläuterte die Vorgehensweise bei der Übergabe von Patienten zwischen Wasser- und Landrettungsdienst.
Nach der Theorie ging es zum Wasser- und Schifffahrtsamt nach Wesel an den Rhein. Dort wurde das theoretisch Erlernte in die Praxis umgesetzt. Es wurde der Umgang mit dem Wurfsack sowie die verschiedenen Wurfmöglichkeiten an Land geübt, bevor der Einsatz im Rhein geübt wurde. Zu diesem Zweck begab sich ein Strömungsretter der Wasserwacht in den Rhein und die Teilnehmer warfen ihn vom sicheren Ufer aus die Wurfsäcke mit den Rettungsleinen zu.
Als weitere Station wurde eine Übungspuppe auf einem Spineboard fixiert und durch eine sechsköpfige Teilnehmergruppe in das wartende Rettungsboot verbracht. Nach einer kurzen Runde über den Rhein, wurde der Patient dann wieder an Land verbracht und durch die nächste Teilnehmergruppe übernommen.
Nach viel praktischer Übung ging um 16:30 der offizielle Teil an der Unterkunft Wesel mit einer Feedback-Runde zu Ende.
Da das Ganze eine ehrenamtliche Tätigkeit ist, darf das Vergnügen auch nicht zu kurz kommen.
Der Abend endete mit einem gemütlichen Grillen, bei dem sich untereinander über die Übung ausgetauscht wurde.